Douro - die Geschichte

die Geschichte

Die frühen Zeiten 
Aufstieg und Fall: Die Erste 
Companhia und Marquês de Pombal  

 

Die frühen Zeiten

Die ältesten Belege für einen Weinanbau in der Douro-Region stammen aus der Bronzezeit; Traubenkerne und Weinreben aus jener Zeit wurden an einigen Stellen gefunden. Während der römischen Besatzung dehnte sich der Weinbau weiter aus, und auch aus dem 7. und 8. Jahrhundert finden sich Schriften, die den Anbau von Wein erwähnen (u.a. Westgotischer Kodex).
 
Mit dem Beginn des 2. Jahrtausends unserer Zeitrechnung häufen sich die Quellen, die von einer recht intensiven Weinkultur zeugen. So belegt der Freibrief von S. João da Pesqueira aus dem 11. Jh., daß der Tribut der Stadt in Wein zu zahlen war. Bereits zweihundert Jahre später wurden Schiffe, die Wein geladen und Vila Nova de Gaia zum Ziel hatten, zollpflichtig. 

Da die Stadt Lamego - heute bekannt für seine Sektproduktion - damals das Weinbauzentrum war, hieß der Douro-Wein dieser Tage Vinho de Lamego. Erste Aufzeichnungen für den Export des Lamego-Weins finden sich ebenfalls im 13. Jahrhundert. Frankreich - mit Beziehungen zur Douro-Region seit dem 11. Jh. durch Heinrich II. von Burgund - dürfte dabei erster bedeutender Importeur gewesen sein. Aus dem 14. Jh. sind Lieferungen größeren Ausmaßes nach Brügge, Rouen und Honfleur belegt. 

Doch auch die Engländer, die später entscheidend für die Entwicklung des Portweins verantwortlich sein sollten, handelten bereits. Englische Aufzeichnungen erwähnen Oporto erstmals anno 1318  als Handelspartner. Ein Abkommen, nach dem die Portugiesen gegen Lieferung u.a. von Lamego-Wein vor den Küsten Englands fischen durften, stammt aus dem Jahr 1353 (bei einigen Autoren 1373). Weitere Kontrakte folgten, und so entwickelte sich langsam und doch kontinuierlich ein reger Handel.

Aufstieg und Fall: Die Erste

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts siedelte sich eine Reihe englischer Handelsleute in Porto an, und die ersten britischen Portweinfirmen wurden gegründet (Warre 1670, Taylor 1692 usw.). Auch die Bezeichnung Vinho do Porto wurde in diesen Jahren erstmals verwendet: Ribeiro de Macedo benutzte bereits 1675 diesen Namen, und drei Jahre später registrierte der Zoll von Porto Weine, die von dort verschifft wurden unter dieser Bezeichnung. 

Gegen Ende des 17. Jahrhunderts erlebte der Export des Vinho do Porto einen gewaltigen Aufschwung. Die Qualität der Douro-Weine war in England inzwischen geschätzt, und die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Frankreich (Pfälzischer Krieg 1688-97 und Spanischer Erbfolgekrieg 1701-13/14 mit Allianz zwischen England und Portugal) erschwerten zunehmend die Einfuhr französischer Weine auf die Insel. Die Ausfuhren explodierten von rund 700 Pipas pro Jahr gegen Ende des 17. Jh. auf bis zu 19.000 Pipas in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Auch wurden für die Weine immer höhere Preise gezahlt. Eine Pipa brachte bis über 70.000 Reis, was nach einem Umrechnungsversuch von 1990 mehr als 3.000 DM entsprach. 

Die Folge war eine Vergrößerung der Rebflächen, und - da sehr lukrativ - nahmen auch Betrügereien zu. Immer mehr minderwertige Weine aus anderen Gebieten wurden eingeschmuggelt. Um leichtere Weine wenigstens mit kräftiger Farbe auszustatten, wurde ihnen Holundersaft zugesetzt, was 1737 schließlich zu einer königlichen Verordnung führte, die Holundersträucher in einem Gebiet von je 5 km von den Douro-Ufern sowie das Mischen von weißen mit roten Trauben und die Düngung der Weinberge verbot. 

Die deutlich gesunkene Qualität des Douro-Weins führte zu einer verminderten Nachfrage; in England hatte man das Vertrauen verloren. Somit war die angebotene Menge bald größer als der Bedarf, was wiederum die Preise verfallen ließ. Der gute Ruf war hin, Weinberge verfielen, und Armut breitete sich in der Region aus.

Die Companhia und der Marquês de Pombal

 
Die katastrophale Lage um den Douro-Wein zur Mitte des 18. Jh. zwang die Beteiligten zum Handeln. Es war deutlich geworden, daß nur eine strikte Kontrolle durch ein entsprechendes Organ dem Untergang des Portweins Einhalt gebieten konnte. 

Führende Produzenten gaben - unter Initiative des Premierministers Sebastião José de Carvalho (der 1769 zum Marquês de Pombal wurde) - Grundsätze für eine zu schaffende Kontrollorganisation am Hof ein. In einer überarbeiteten Fassung führte diese Eingabe dann zur königlichen Verfügung vom 10. September 1756, in der Gründung und Satzung der Companhia Geral da Agricultura das Vinhas do Alto Douro genehmigt wurden. 

Die in der Folgezeit meist nur Companhia genannte Organisation hatte u.a. "die Erhaltung des guten Rufes des Weines und des Weinanbaus, was gleichzeitig dem Handel zugute kommen soll, der mit dieser Ware getrieben wird..." (Satzung) zum Ziel. Die Satzung regelte auch die Kapitalbildung der Companhia (Aufteilung in Aktien zu je 400.000 Reis) und sah vor, "daß in kürzester Zeit eine Karte gemacht, ein Kataster von den beiden nördlichen und südlichen Ufern des Rio Douro angelegt wird, in dem das Gebiet festgeschrieben wird, das echte, schiffbare Weine produziert, die die Mündung desselben Flusses verlassen können..."

Zum ersten Mal in der Geschichte des Weinbaus sollte hier eine Weinregion genau abgegrenzt und die einzelnen Lagen bewertet werden, um "die Weine der Hänge des oberen Douro und seines Gebietes (...) für die Verschiffung (...) ganz und gar von den Weinen der Orte (zu trennen), die nur solche Weine herstellen, die im Lande getrunken werden können". Auch wurden die Preise, zu denen die Companhia bei den Erzeugern kaufte und die, zu denen die Companhia an die Händler wieder verkaufte, nach der jeweiligen Herkunft gestaffelt, festgelegt. Um Fälschungen zu unterbinden, wurden natürlich auch Strafen angedroht: So z.B. für den "Schankwirt, der die erwähnte Ordnung ändert oder in die Fässer der besseren Qualitäten minderwertige Weine füllt oder sie miteinander mischt, zahlt beim ersten Mal hunderttausend Reis, verliert allen Wein, der bei ihm gefunden wird, an den Kläger und erhält eine sechsmonatige Gefängnisstrafe; beim zweiten Mal verdoppeln sich die Strafen und bei einem dritten Verstoß wird er zusätzlich zu diesen Strafen öffentlich ausgepeitscht und in das Königreich Angola verbannt".

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