07.08.19
W. & J. Graham
Ein Haus mit einer legendären Geschichte: Eigentlich in der
Textilbranche tätig, akzeptierten die Brüder Graham einige Pipes Port
als Zahlung außenstehender Forderungen. Da sich die Veräußerung der
Fäßer durchaus positiv gestaltete, beschlossen William und John in den
Portweinhandel einzusteigen. Als 1882 Andrew James Symington
nach Porto kam, landete er bei den Grahams und begann sich für Portwein
zu interessieren. Er soll auch maßgeblich daran beteiligt gewesen sein,
daß Graham's - inzwischen von den Nachkommen der Gründer geführt - 1890
die Quinta dos Malvedos> kaufte. Es hatte sich eine
freundschaftliche Beziehung zwischen den Familien entwickelt. Im Jahr
1970 verkauften dann die Grahams die gleichnamige Firma und das
Tochterunternehmen Smith & Woodhouse an die Symingtons - interessanter Weise ohne die Quinta dos Malvedos, die erst 1982 von den mittlerweile bedeutensten Portweinproduzenten übernommen wurde.
Mit
der 1998er Ernte kündigte Graham's eine Revolutionierung in der
Portweinproduktion an: Ein selbst entwickelter, vollautomatisch- und
computergesteuerter Lagar wurde feierlich eingeweiht. Er soll dem
traditionellen Steinlagar - in dem die Trauben mit den Füßen zertreten
werden - nicht nur ebenbürtig, sondern gar überlegen sein. -
Mittlerweile sind die Robotic-Lagares nicht nur auf Malvedos, sondern
auch auf vielen anderen Gütern etabliert.
Die Weine für die Graham's Ports stammen von der eigenen Quinta dos Malvedos (bei Tua), der Quinta da Vila Velha (zwischen Tua und Pinhão) und Gütern im Rio Torto Tal, von denen einige seit dem frühen 20. Jahrhundert zuliefern.
Graham's
Ports sind bekannt für ihren markanten Stil: Mit großer Süße und
konzentrierter, reifer Frucht ausgestattet, verfügen sie außerdem über
ein kräftiges Rückrat an Tanninen. Die Vintage Ports, von denen - wenn
deklariert - 15 bis 20 Tausend Zwölferkisten produziert werden (seit
einer Qualitätsoffensive in 2011 sind es heute eher 5 bis 7.000 Kisten),
gehören zweifellos zur Creme des Marktes. Erstmals mit dem Jahrgang
2011 wurde auch ein stark limitierter Premium-Vintage-Port aufgelegt:
Graham's Stone Terraces. Doch auch die Late Bottled Vintages und die
Jahrgangsverschnitte, wie z.B. der Six Grapes, können sich bei Vergleichsproben regelmäßig behaupten.